9.Spieltag :Plastik-Wochen für St. Pauli ? Jetzt auf nach Hoffenheim

Der Spielplan des magischen FC meint es dieser Tage nicht gut mit puristischen Fans vom Millerntor. Zwei Spiele gegen den "Plastik-Club" schlechthin, dazu gegen den Golf-Club aus Wolfsburg und die echte Shareholder-Liebe geht es nun nach Hoffenheim „auf’s Dorf“. (Das ist mitnichten despektierlich gemeint, sondern bezieht sich auf den Hoffenheimer Auswärtsschlachtruf. )

Natürlich kann ich mich mit den Entstehungs-Strukturen des Clubs von Förderer Hopp nicht so recht anfreunden. Ich muss allerdings zugeben, dass ich in meinen jungen Jahren auch ein paar Mal mit Träumereien gespielt habe, den Lotto-Jackpot zu knacken und damit meinem dauer-armen Pauli den Weg in den Europa-Pokal zu ebnen. Damals waren ja z. B. 50 Millionen auch noch viel Geld. Da ich aber nur zwei-, dreimal einen Lottoscheinausgefüllt habe und das erfolglos, blieb der Traum ein Traum.

Insofern kann ich aber Dietmar Hopp weder den Traum an sich vorwerfen, noch und schon gar nicht, dass er in seinem Leben das Geld für die Erfüllung dieses Traumes erarbeitet hat. Mach ich auch nicht. Zumal Hopp ja anscheinend seit letztem Jahr raus ist und sich sein Club allein trägt. Unangenehm erinnere ich aus der Emporkömmlings-Zeit den langjährigen Trainer und „Vater des Erfolges“ Rangnick, der beim einjährigen Aufenthalt in der 2.Liga fröhlich mehr Geld investieren konnte als die gesamte restliche Liga zusammen und sich dabei nie so richtig vom penetranten Besserwissertum entfernen konnte. Demut und Bescheidenheit angesichts der vollkommen wettbewerbswidrigen Verhältnisse wären ja auch möglich gewesen.

Lustig ist auch, dass wir nach Leipzig nun ausgerechnet mit Hoffenheim schon wieder auf einen Gegner treffen, gegen den wir eine positive Gesamt-Bilanz haben. Zwar trafen wir erst viermal auf den Club, aber immerhin: Zwei Remis und je ein Sieg und eine Niederlage mit einem Gesamttorverhältnis von 6:5 stehen für uns zu Buche.
Unsere Zweitligabilanz allein ist mit S/R schon positiv. Nun gilt es, auch die Bilanz für die erste Liga positiv zu gestalten. Aber viel wichtiger wäre ein weiterer Auswärtssieg dafür nicht abreißen zu lassen. Hoffenheim ist eines der wenigen Teams, die aktuell für uns noch in unmittelbarer Reichweite sind. Wir sollten unbedingt die Lücke schließen!

Hoffenheim hat bisher einen mäßigen Saisonverlauf. Nach dem Auftaktsieg gegen unseren Mitaufsteiger Kiel folgten vier Niederlagen am Stück und ein Remis, ehe zuletzt Bochum geschlagen werden konnte. Nach Holstein und Bochum kommt jetzt mit uns der verbliebene Club des Tabellenschlusslichter-Triumvirats. Angesichts des knackigen Programms bis Weihnachten (u.a. Leipzig, Freiburg, Dortmund) und der Unruhe im und um den Club, darf sich weder das Team von Matarazzo noch der Trainer selbst eine Pleite gegen uns leisten.

Druck hüben wie drüben - die Ausgangslage ist also überaus interessant und spannend – wie so oft am Tabellenende. Unser FC ist sicherlich nicht Favorit aber definitv auch nicht chancenlos. Ein Null zu Null wäre überraschend und dürfte hohe Quoten bekommen. Wir schießen unsere Tore ja bekanntlich auswärts und in den Spielen der Hoffenheimer fallen die Tore reichlich: in den ersten 7 Spielen 30 an der Zahl. Die Null stand dort bei keinem Team. Erst am letzten Spieltag gab es ein torloses Remis in Heidenheim.
Vorsicht ist natürlich vor allem vor Kramaric geboten. Der Kroate, bald 9 Jahre in Hoffenheim, ist auch mit seinen 33 Jahren immer noch brandgefährlich. Sehr beachtliche 120 Treffer hat er in seiner Bundesligabilanz stehen, 15 davon in der letzten und schon wieder 5 in der laufenden Spielzeit. Ein wesentlicher Move zum so dringend benötigten Erfolg wäre also neben einer endlich bundesligatauglichen Chancenverwertung auch Hoffenheims Dreh- und Angelpunkt des Offensivspiels aus dem Spiel zu nehmen.

Aber nun Schluss mit dem GeSAPbel! Samstag, halb vier ist Crunchtime!

Auf geht’s, St. Pauli, kämpfen und siegen!
This contribution was last edited by geestler on Oct 30, 2024 at 3:47 PM hours